Wie soll der Fußbodenaufbau beschaffen sein, um einen Kachelofen zu bauen?
Der Kachelofen steht im Regelfall aufgrund seines Gewichtes immer auf der Rohdecke sprich Keller- oder Geschoßdecke.
 
Ist es möglich bei bereits bestehender Fußbodenheizung einen Kachelofen zu bauen?
Ja, hier gibt es 2 Möglichkeiten:
Man kann sich den Verlauf der Fußbodenheizungsleitungen mittels eines Wärmesuchgerätes heraus messen, den Estrich vorsichtig entfernen und über die bestehenden Leitungen den Fundamentsockel errichten (die Leitungen werden entsprechend isoliert).
Oder als weitere Variante kann man eine Stahlplatte auflegen, die über mehrere Positionen mit der Rohdecke (ähnlich wie bei einem Pfahlbau) verbunden ist, um einen Lastenausgleich zu erzielen.
 
Wann ist der ideale Zeitpunkt, um einen Kachelofen zu setzen?
Der ideale Zeitpunkt einen Ofen zu setzen wäre unmittelbar nach dem Innenputz, jedoch noch bevor die Fußbodenaufbauten (sprich Estrich) begonnen werden. Somit ist eine klare Positionierung des Ofens für nachfolgende Professionisten gegeben. (Leitungen werden nicht durch, sondern am Ofen vorbeigeführt).
Wir empfehlen zu diesem Zeitpunkt nur das Ansetzen des Sockels auf Estrichhöhe, damit der weitere Baufortschritt nicht aufgehalten ist. Nach Fertigstellung des Estrichs wird der Ofen dann fertig errichtet, somit können eventuelle Beschädigungen seitens der Tätigkeiten rund um den Ofen vermieden werden.
 
Ist ein nachträglicher Einbau eines Kachelofens jederzeit möglich?
Ja, wird von uns sehr häufig durchgeführt – rund 70 % der Kunden wählen einen nachträglichen Einbau, da oft der finanzielle Rahmen bei Baubeginn für andere wichtige Anschaffungen in Anspruch genommen wird.
 
Habe ich die Möglichkeit bei einer kontrollierten Wohnraumlüftung einen Kachelofen zu betreiben (zu installieren)?
Ja, sämtliche Systeme können heute auch raumluftunabhängig betrieben werden, d.h. die Verbrennungsluft für den Feuerraum darf nicht unmittelbar aus den Räumlichkeiten bezogen werden, in denen die Wohnraumlüftung tätig ist. Man hat die Möglichkeit über externe Anschlüsse oder über Kellerräume mit entsprechenden Raumvolumen, wo keine Wohnraumlüftung tätig ist, den Ofen mit entsprechender Verbrennungsluft zu versorgen. Weiters werden heute Kaminsysteme (Rauchfang) angeboten, die eine raumluftunabhängige Versorgung des Ofens gewährleisten.
 
Welchen Querschnitt soll der Rauchfang haben?
Dieser Punkt sollte nach Möglichkeit vor Ort abgeklärt werden, da je nach Baulichkeit und je nach Leistung des Ofens der Querschnitt oft unterschiedlich definiert werden muss. Diesen Punkt klären wir gerne im Beratungsgespräch für Sie ab.
 
Muss ich diese Anlage meinem Rauchfangkehrermeister melden?
Ja unbedingt! Im Vorfeld klären wir gerne mit Ihrem Rauchfangkehrermeister die technischen Details ab, um Ihnen die Umsetzung entsprechend zu erleichtern.
 
Benötigt ein Ofen regelmäßige Serviceintervalle?
Wir empfehlen, den Ofen rund alle 10 Jahre zu begutachten, um eventuelle schadhafte Türdichtungen zu tauschen und wenn nötig das System zu kehren oder auszusaugen, um einen reibungslosen Betrieb gewährleisten zu können. Diese zeitlichen Angaben gehen davon aus, dass der Ofen normal mit Stückholz oder Holzpriketts befeuert wird. Sollten Sie große Mengen an Papier und Karton verheizen, so wird ein Reinigungsintervall durchaus früher nötig sein. Siehe Punkt „Richtiges Heizen”.
 
Wie viel Platz braucht ein Kachelofen?
Von der Mindestgröße her, kann man auf einer Fläche von 60 x 60 cm und einer Höhe von rund 1,25 m bereits einen Kachelofen errichten. Größer ist jederzeit möglich – sofern der Platz vorhanden ist.
 
Sind auch in Wohnungen Kachelöfen möglich?
Ja, wobei hier auf das Gewicht (Speichermasse) zu achten ist, weil die Statik in Wohnungen oft eine andere ist, als im Eigenheim, wo von Haus aus eine höhere Deckenlast eingerechnet wurde.
 
Kann man auch einen Kachelofen bauen, wenn kein Rauchfang (wie z.B. in Kleingartensiedlungen) vorhanden ist?
Ja, wobei solche Systeme dann nicht mit Stückholz befeuert werden, sie erhalten Ihre Energie entweder über eine Heißwasserversorgung (ähnlich wie ein Heizkörper) oder man versorgt den Ofen über ein elektrisches Heizkabel mit Energie. Beide Systeme werden gleich wie der traditionell gebaute Kachelofen mit Schamotte gemauert, um eine entsprechende Speichermasse zur Verfügung zu stellen, die dann genauso Strahlungswärme abgibt.
Wird oft in Kleingartensiedlung angewandt, da aufgrund der schmalen Wege, die Feuerwehr nicht zufahren kann, und dadurch ein Heizen mit Festbrennstoffen untersagt ist – eventuell kann es auch bei einem Dachausbau zur Anwendung kommen, wenn der Kunde nicht bereit ist, Scheitholz bis in den obersten Stock zu tragen.
 
Wann darf ich meinen Kachelofen in Betrieb nehmen?
Wenn der Hafner den Ofen fertig gestellt hat, sollte je nach Raumklima (bewohntes Haus oder Rohbau) der Ofen 2 bis 6 Wochen trocknen. Danach wird der Ofen je nach Größe des Systems 8 bis 15 mal mit geringer Holzmenge trocken geheizt, dann steigert man die Holzmenge so lange, bis man das System mit Volllast betreibt.
 
Was mache ich, wenn feine Haarrisse auftreten?
Feine Haarrisse treten möglicherweise nach dem ersten Mal Volllast heizen auf, es handelt sich dabei um feine Dehnungsrisse, die im heißen Zustand auftreten. Um diese zu beseitigen, reicht es, wenn man den Ofen im heißen gedehnten Zustand im Bereich des Haarrisses mit der Ofenfarbe nach streicht. Diese dringt in den Riss ein, verfestigt sich und umschließt somit den Haarriss.
 
Womit kann ich einen verputzten Ofen streichen?
Keinesfalls mit Dispersionsfarben!!! Idealerweise eigenen sich Kalk-, Mineral- oder Leimfarben, da diese dem Temperaturbereich standhalten. All diese Farben sind im gängigen Fachhandel sowohl in Pulverform zum selbst anmachen, als auch in fertig angemachten Gebinden erhältlich. Bei pulverförmigen Farben, sollte eine wässrig milchige Konsistenz angemacht werden, da der Ofen, weil er ja im warmen Zustand gestrichen werden soll, die Feuchtigkeit aufnimmt.
 
Verrußt ein Sichtfenster?
Nein, wenn ich nachstehende Punkte beachte:
Trockenes Holz sollte einen Feuchtigkeitsgehalt von ca. 14 % im Idealfall nicht überschreiten. Der Ausgasungsprozess der Restfeuchtigkeit erfolgt immer an der Schnittstelle des Holzscheites. Um eine Verrußung zu vermeiden, sollte das Holz immer stehend in den Feuerraum eingebracht werden (leicht schräg an die Rückwand angelehnt) und mit Hilfe eines Grillanzünders oder Spannholz angezündet werden.
Was wir nicht empfehlen ist Papier und Karton zu verwenden, da dies eine sehr leichte Asche verursacht, die in weiterer Folge den Ofen verschmutzt und beim Öffnen der Türe zu Verschmutzung führt.
 
Darf ich auch gepresste Holzpriketts verwenden?
Ja, wichtig dabei ist nie ganze Priketts auf einmal in den Feuerraum zu geben – mind. 2 bis 3 Mal den Holzpriketts teilen. Der Priketts wird unter sehr hohem Druck in Verbindung mit Reisstärke (Bindemittel) produziert, beim Abbrand quillt der Holzpriketts entsprechend auf und gewinnt an Volumen. Würde man ihn vorab nicht teilen, könnte bei entsprechender Menge der Feuerraum Schaden nehmen. Vom Brennwert und von der Lagermöglichkeit ein sehr guter Brennstoff.
 
Kann ein Kachelofen explodieren?
Bei falscher Handhabe ja, wobei dabei nur der Ofeninnenraum und der Rauchfang dabei Schaden nehmen.
 
Wie kann so etwas passieren?
Solange der Abbrand nicht beendet ist, darf die Verbrennungsluftklappe oder die Feuerraumtür (je nach System) nicht geschlossen werden. Würde ich während des Abbrandes die Verbrennungszuluft oder die Feuerraumtüre schließen, würden sich Schwelgase bilden. Diese können sich, sobald wieder Sauerstoff dazukommt entzünden, und das könnte zu einer entsprechenden Energieentladung kommen, die im Inneren des Ofens Schaden anrichten könnte, das könnte dazu führen, dass die gesamte Anlage kaputt wird.
Sie erhalten von uns bei Übergabe Ihres Ofens und beim ersten Mal einheizen eine entsprechende Unterweisung, wo wir all diese Punkte ausführlich erklären, damit Ihnen ein solches Missgeschick nicht unterlaufen kann.
 
Wie gefährlich ist es für Kleinkinder, wenn meine Feuerraumtüre über ein Sichtfenster verfügt?
Aus eigener Erfahrung, da ich selbst 4 Kinder habe, und über Sichtfenster bei meinen Öfen verfüge, kann ich anmerken es besteht kaum eine Gefahr. Warum: Sie haben vor dem Sichtfenster einen entsprechend großen Warmluft- oder Strahlungspolster, der sich bei Kindern in Kopfhöhe befindet. Am Kopf selbst ist man entsprechend empfindlich und Kinder merken das heiße Gefühl rechtzeitig und nähern sich daher dem Ofen, sprich der Feuerraumtüre nicht. Als Beispiel:
Bügeleisen und Herdplatten verfügen über keine Strahlungswärme, erst bei unmittelbarem Kontakt, spüre ich die Hitze. Hingegen der Kachelofen strahlt über eine sehr große räumliche Tiefe, die die Kinder auf entsprechende Distanz hält, somit ist die Gefahr eher gering einzuschätzen, dass dem Kind dabei etwas zustößt.
 
Darf der Holzboden bis zum Kachelofen gehen, oder muss ich entsprechende Vorkehrungen vor der Feuerraumtüre treffen?
Ihr Holzboden kann bei modernen Systemen ohne weiters bis unmittelbar zum Kachelofen reichen. Moderne Systeme sind so ausgestattet, dass das Sichtfenster oder die Metalltüre immer geschlossen ist, weil der Feuerraum über einen separaten Verbrennungsluftschacht mit der notwendigen Verbrennungsluft versorgt wird. Es kann somit während des Abbrandes keine Glut oder sonstiges brennbares Material aus dem Feuerraum austreten.
 
Gibt es eine Abbrandsteuerung (Abbrandautomatik)? Kann ich diese auch nachträglich einbauen?
Ja, für alle gängigen Systeme besteht mittlerweile die Möglichkeit eine Abbrandautomatik mit anzubieten. Sollte von Haus aus der Wunsch nach einer Abbrandsteuerung noch nicht klar definiert sein, empfehlen wir ein Vorbereitungspaket, um den nachträglichen Einbau baulich so einfach wie möglich zu gestalten. Es gibt je nach System und Anbieter unterschiedlichste Vorbereitungssets, die ein problemloses Nachrüsten jederzeit ermöglichen.
 
Wie funktioniert eine Abbrandsteuerung?
In groben Zügen funktioniert es so: dass sich über einen Fühler, die Rauchgastemperatur misst. Dieser Fühler steht über einem Steuerelement mit einem Luftklappenmotor, der die Verbrennungsluft regelt, in Verbindung. Der Fühler misst während des Abbrandes die ansteigende Verbrennungstemperatur und meldet der Steuerung permanent die Werte. Sobald der Fühler abfallende Verbrennungstemperatur meldet beginnt die Steuerung die Verbrennungsluftklappe langsam aber stetig zu schließen. Sollte es passieren, dass während des Abbrandes ein Stromausfall vorkommt, so sind alle Steuerungen so ausgelegt, dass sich die Verbrennungsluftklappe in jedem Fall öffnet (damit keine Schwelgase entstehen können). Sollte nach kurzer Zeit der Strom wieder zurückkehren, wird der Regelvorgang normal fortgesetzt. Sollte der Strom erst nach längerer Zeit zurückkehren, bleibt die Verbrennungsluftklappe geöffnet, der Ofen kann absolut keinen Schaden davontragen, lediglich kühlt der Ofen etwas rascher ab.
 
Kann ich die Leistung meines Ofens variieren?
Ja, nachdem jeder Mensch ein unterschiedliches Wärmebedürfnis hat (abhängig auch von der Tagesverfassung), kann ich meinen Ofen über die Holzmenge, die ich zum Abbrand bringe (Holzqualität, Hart- oder Weichholz) und den Nachlegeintervall entsprechend steuern. Somit kann ich je nach Bedürfnis und nach Saison (der Ofen ist ja auch in der Übergangszeit optimal nutzbar) den Temperaturbereich wählen, der für mich angenehm ist.
 
 Was kann ich mir selbst zur Planung überlegen?
Ein Tipp von unserer Seite: ein Ofen sollte schön und funktionell sein, soll den Raum oder die Räumlichkeiten aufwerten, sollte aber nicht so dominant sein, dass die restliche Einrichtung weitestgehend überlagert wird. Der Ofen sollte ein Teil des Ganzen werden und soll auch in den nächsten Jahrzehnten den Geschmack und der Einrichtung Rechnung tragen. Wir beraten Sie in dieser Richtung gerne und unterstützen Sie mit entsprechenden Planungsvorschlägen, die wir Ihnen aushändigen, bei dieser Entscheidung.
 
 Wie sehen die ersten Schritte der Planung aus?
Wir besuchen Sie gerne in Ihren Räumlichkeiten um uns davon ein Bild zu machen, welche Stilrichtung Sie bevorzugen und um uns, sofern schon vorhanden, ein Naturmaß zu nehmen und Ihnen die Möglichkeit zu bieten auch außerhalb jeglicher Geschäftszeiten ein Planungsgespräch zu führen, um für Sie eine optimale Lösung schaffen zu können. Ihr Vorteil: Sie müssen nicht in irgendwelche entlegene Schauräume pilgern, wenn Sie Kleinkinder haben, können diese in gewohnter Umgebung bleiben und Sie können sich auf die Planung und die Informationen, die wir Ihnen weitergeben konzentrieren. Wir versuchen Ihnen auf diesem Weg die Planung so angenehm wie möglich zu machen.